Kind und Sonne

Informatives: Sonne und Hautkrebs 

 

Kinder und Jugendliche sind besonders ge-
fährdet bei übermässiger Sonnenbestrahl-
ung. Hierbei ist nicht nur der Sonnen
brand

gefährlich, sondern auch die Gesamtdosis

der Ultraviolett (UV)Bestrahlung überhaupt.

 

Die Anzahl und Form der Muttermale stellt den höchsten Risiko-
faktor für den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) dar.

Wer hierzu gehört, sollte sich ein- bis zweimal jährlich von einem
Facharzt für Hauterkrankungen untersuchen lassen.

Auch die genetische Veranlagung spielt eine Rolle. Personen
mit heller Haut mit rötlichen oder blonden Haaren, mit Neigung
zu Sommersprossen, Sonnenbrandflecken ("freckles") oder
einer
Erkrankung mit malignem Melanom in der Familie können
ein bis
zu 120-fach erhöhtes Risiko haben, selbst ein malignes
Melanom
zu entwickeln.

Die Häufigkeit des Hautkrebses, hier speziell des malignen

Melanomes (schwarzer Hautkrebs), hat in den letzten Jahren

weltweit stark zugenommen. Hier in Deutschland hat sich
die Häufigkeit von 1990-2000 mehr als verdoppelt.

Menschen mit sonnenempfindlicher Haut (hellhäutig/rotblond)

sind hierbei bis zum fünffachen häufiger betroffen als Menschen
mit schwarzem Haar und dunklerem Hautton.

Vorsorge ist besser als Krebs zu behandeln!
Mit einem Mal fing alles an...

 

Sonnenbad

Sonne
Bei Sonnenschein fühlen wir uns wohl, die
Gesundheit profitiert vielfach. Vitamine
(allen voran Vitamin D3) werden aktiviert,
die Psyche erhellt sich, unser Melatonin-
Stoffwechsel reguliert sich ein.
Aber die
Sonne kann auch zum Risiko für Ihre
Gesundheit werden!
"Rundherum Braun"
ist leider
immer noch die Devise, da gebräunte Haut als gesund
und attraktiv gilt. Sonnenstrahlung, v.a. aus dem UV-B-Spektrum,
führt aber bei übermässigem Genuss nicht nur zu dem sichtbaren
und schmerzhaften Sonnenbrand, sondern auch zu lebenslang
bleibenden Zellschäden.
  


Früherkennung/Vorsorge/Screening
Krebsfrüherkennung dient Ihrem Schutz. Hautkrebs ist früh
diagnostizierbar,
da er sichtbar ist. Je eher Hautkrebs erkannt
wird, umso größer sind Ihre Heilungschancen. Nutzen Sie
deshalb alle Möglichkeiten zur Vorsorge.

Risikofaktoren
Gerade die UV-Dosis, die man als Kind und Jugendlicher
erhalten hat, ist ein bestimmender Faktor für die Entstehung
von Hautkrebs. Die Anzahl und Form der Muttermale stellt
den höchsten Risikofaktor für den schwarzen Hautkrebs
(malignes Melanom) dar. Wer hierzu gehört, sollte sich
ein- bis zweimal jährlich von einem Facharzt für
Hauterkrankungen untersuchen lassen.

Auch die genetische Veranlagung spielt eine Rolle.
Personen mit heller Haut mit rötlichen oder blonden
Haaren, mit Neigung zu Sommersprossen, Sonnen-
brandflecken, vielen Muttermalen oder einer Erkrankung
mit malignem Melanom in der Familie können ein bis
zu 120-fach erhöhtes Risiko haben, selbst ein
malignes Melanom zu entwickeln.

Muttermale entstehen meist erst im Laufe des Lebens,
ihre Entwicklung ist mit dem 40. Lebensjahr abgeschlossen.
Sind Form und Farbe von Pigmentmalen unregelmäßig,
kann es sich allerdings um die Vorstufe eines bösartigen
Melanoms handeln, die sofortiger Behandlung bedarf.

 

Dysplastisches Muttermal
Dysplastisches Muttermal
Melanom
Melanom

Suchen Sie Ihren Hautarzt bei folgenden Veränderungen
der ABCD-Regel auf:


A - Asymmetrie.
Ein Muttermal hat eine asymmetrische Form

B - Begrenzung.
Die Ränder des Males scheinen zu verlaufen oder
werden zackig.

C - Colour.
Farbtöne wie Schwarz oder Rot sowie stellenweise
Aufhellungen oder Verdunklungen sind auffällig.

D - Durchmesser.
Muttermale grösser als fünf Millimeter bedürfen
besonderer Beachtung

Dermatoskop

Mit unseren neuen diagnostischen
Massnahmen
der Dermatoskopie

(Auflichtmikroskopie), Videoskopie
(digitaler Erfassung und Speicherung
dermatoskopischer Daten) und computer-

gestützter Intervall-Dermatoskopie wird
Ihr Risiko entscheidend gesenkt, sodaß ein Hautkrebs nicht
unentdeckt bleibt; Vorstadien werden
früh genug erkannt,
BEVOR eine maligne Transformation entsteht.

 

Malignes Melanom
Das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs)
stellt den bösartigsten Hautkrebs dar, weil
er schnell in die Lymph- und Blutbahn einbricht
und hier häufig Tochter geschwülste
(Metastasen) in anderen Organen bildet.

Risikofaktoren sind intensive UV-Belastungen mit
Sonnenbränden in der Kindheit oder Jugend, Anzahl
der Muttermale, genetische Faktoren u.v.m. Maligne
Melanome können schon nach der ABCD-Regel
erkannt werden. Häufig bedarf es jedoch der genauen
Diagnostik mit Dermatoskopie, Videoskopie und
computergestützter Intervall-Dermatoskopie
durch den Haut-Facharzt.

Aktinische Keratosen
Aktinische Keratosen (rauhe Lichtschwielen) sind
"durch Sonnenstrahlen verursachte Verhornungs-
störungen der Haut" .

  

Aktinische Keratose

Sie entstehen durch übermässige
Besonnung der Haut, nicht
nur
durch
Sonnenbrände, sondern auch
durch chronische UV-A-Sonnen-
bestrahlung.
Ähnlich einer PC-Fest
platte werden die Daten
dieser Be-
strahlungen
gespeichert und bei Übermass
erfolgt ein
"Absturz der Programme" mit
Entstehung eines Hautkrebses.

 

Dieser kündigt sich zunächst jahrelang als
Verhornungsstörung an - der gefährlichen
aktinischen Keratose.

Aktinische Keratosen entstehen insbes. an un-
bedeckten Kopfpartien, Unterarmen, Hand-
rücken und sonstigen intensiv besonnten
Hautlokalisationen.

Aktinische Keratosen sind die Vorstufe des sog.
Stachelzell- oder Plattenepithelcarcinomes, der
zweithäufgsten Form des Hautkrebses.
Auch
dieser Krebs wird Tochtergeschülste in anderen
Organen bilden; umfangreiche operative
Verfahren und Chemotherapien sind die Folge.

Darum, erneut der Aufruf:
Vorsorge ist besser als Krebsbehandlung!

Basaliom = Basalcell-Carcinom
Das Basaliom, internationale Bezeichnung:
Basalcell-Carcinom (weisser Hautkrebs),
nimmt ebenfalls an Häufigkeit dramatisch zu.

Basaliom

Auch hier korreliert die Häufigkeit des Auftretens
mit der lebenslangen UV-Dosis, der Anzahl der
Sonnenbrände und genetischer Faktoren des Hauttypes.

Gerade die Immunitätslage wird nicht beachtet:
Nach Röntgenbestrahlungen anderer Krebsarten,
nach Organtransplantationen und bei immun-
suppressiver Therapie nimmt die Häufigkeit der
Basalcell-Carcinome dramatisch zu. Auch hier muss
eine regelmässige Kontrolle druchgeführt werden.

Therapie
Therapeutisch bieten sich mehrere Optionen an:

OP-Naht

1. Operation:
Dieses bleibt weiterhin wichtigste Massnahme.
Die
klassische chirurgische Entfernung mit
möglicher fein
geweblicher Kontrolle der
Schnittränder ist und bleibt "Gold-
Standard".
Mit unseren
kosmetischen Nähten und modernen

Operationsmaterialien wie Gewebeklebern und

High-tech-Fäden sowie einer Narbennachsorge werden Narben

bis zur Unsichtbarkeit verblassen.

Lasertherapie

2. Lasertherapie:
Bei oberflächlichen Carcinomen oder
Vorläufern kann nach gewebehisto-
logischer Sicherung ein laserchirurgischer

Eingriff durchgeführt werden. Schnell

und schmerzlos. Natürlich im Rahmen

einer ambulanten Operation.

Photodynamische Therapie

3. Photodynamische Therapie:
Mit Hilfe von Farbstoffen wie

- 5-Aminolaevulinsäure (Ameluz) oder

- Methyl-5-Aminolaevulinsäure (Metvix)

werden bösartige Zellen angefärbt und danach
mit Licht bestimmter Wellenlängen be-
strahlt; so werden Krebszellen selektiv
zerstört.
(Leistungsspektrum: Photodynamische
Therapie)

4. Chemotherapie / Immunmodulation:
Seit Jahrzehnten behandeln wir erfolgreich mit be-
währten "Cremes" gegen Hautkrebs, neuere Therapie-
strategien wie Immunmodulatoren werden bei uns seit
2001 schon eingesetzt. Imiquimod (Aldara) wird über
einen Zeitraum von ca. 1-3 Monaten auf die Hautver-
änderungen aufgetragen und führt oftmals zur Ab-
heilung. Bewährt hat sich dieses Prinzip bei aktinischen
Keratosen und Basaliomen. Die Kosten von etwa 100
Euro pro Packung muss der Patient in der Regel selbst
tragen.

5. Sonstiges:
Klassische Therapieverfahren wie Vereisungen (Kryo-
therapie), Abkratzen (Scratch) oder Abschleifen (Derma-
brasio) verlieren ihre Indikation bei definierten Haut-
tumoren weiterhin nicht.

Tipps zum Umgang mit der Sonne:
Generell gilt: Jeder Sonnenbrand stellt einen großen Risko-
faktor zur Entstehung des Hautkrebses dar.

Schützen Sie Ihre Haut und die Ihrer Kinder! Seien Sie Vor-
bild für Ihre Kinder, gehen Sie regelmässig zur Vorsorge-
Untersuchung! Vorbeugen ist besser als jede Therapie!

 

Hier einige spezifische Tipps:

 

  • Meiden Sie die direkte Sonnenbestrahlung. Dieses v.a.
    während der intensiven Mittagszeit, im südlichen Ausland,
    auf See, im Gebirge!
  • Tragen Sie Schutzbekleidung wie Hut, Sonnenbrille, UV-
    Schutz-T-Shirts. Auf dem deutschen Markt gibt es
    verschiedene Produkte mit UV-Filtern bis Faktor 50 von
    Firmen wie Jako-O, Kanz, Schiesser und Hyphen
    (www.my-hyphen.com)!
  • Schützen Sie ihre Haut durch Sonnenschutzcremes.
    Tragen Sie diese 30 Minuten vor dem Sonnengang
    auf
     und erneuern sie diese alle 2 Stunden. Aber
    wiederholtes Auftragen verlängert nicht Ihre
    individuelle Schutzzeit; ist sie einmal ausgenutzt,
    sollten Sie sich für den Rest des Tages in den
    Schatten begeben.
  • Müssen Sie Medikamente einnehmen? Fragen Sie Ihren
    Haus- oder Hautarzt, ob diese möglicherweise die
    Lichtempfindlichkeit erhöhen und unerwünschte
    Hautreaktionen auslösen können.
  • Tragen Sie keine parfümierten Kosmetika oder reine Duft-
    oder Aromastoffe vor und während Ihres Aufenthaltes in
    der Sonne auf, um unerwünschte und mitunter unschöne
    Hautreaktionen (z.B. braune Flecken) zu vermeiden.

Sie wollen dennoch nicht auf eine "gesunde" Bräune
verzichten?

Neue Trends bringen effektivere und anwendungsfreund-
lichere Selbstbräuner. Hier etabliert sich gerade eine neue
Bräunungsmethode: Sun Dash. Der Körper oder erwünschte
Partien werden innerhalb einiger Sekunden in einer Dusch-
kabine gleichmässig mit einem Selbstbräuner (Dihydroxy-
aceton) besprüht. Diese Bräune greift nicht das Pigment-
System an und bleibt ca. 1-2 Wochen sichtbar.

Standorte sind unter www.sundash.de abzurufen.

 

Dr.med. Stephen Reinauer

Hautarzt / Allergologie

 

Privatpraxis
Sprechzeiten:

Mo-Fr     8 - 12 Uhr

Di + Do 14 - 18 Uhr

 

Rethelstr. 7

40237 Düsseldorf

Tel.: 0211-68 36 37

info{at}dr-reinauer.com