Informatives: Tauchen + Haut
Das weltberühmte Zitat des römischen Satirikers
Decimus Iunius Iuvenalis heißt:
"... mens sana in corpore sano."
Es bedeutet: Nur in einem gesunden Körper wohnt
auch ein gesunder Geist.
Da liegt nichts näher, als unseren Körper
zu trainieren! Unsere Fehlhaltung im Beruf
und Freizeit läßt Muskeltraining, speziell
Rückentraining, und Wellness aufboomen.
Fit sein ist in. Fit for fun ebenfalls.
Lauern hier Gefahren für die Haut?
Die Antwort ist ein deutliches: JA.
Viele Sportarten finden in Freiluftatmosphäre statt. Hier sol-
lte die UV-Strahlung der Sonne, insbes. bei Wassersport-
arten Beachtung finden. Tragen Sie zum Schutz Sonnen-
schutz-Gele auf oder tragen Sie UV-undurchlässige Kleidung.
Weitere Tipps unter (Informatives:
Sonne+Hautkrebs).
An dieser Stelle soll anhand der speziellen Sportart des
Tauchens die Auswirkung auf die Haut und das Allergie-
system besprochen werden:
Ein faszinierendes Abenteuer neben sport-
licher Betätigung bietet der Tauchsport.
Schon dem Anfänger erschliesst sich nach
kurzer Zeit eine neue Welt.
Auch hier muss der Sonnenschutz speziell noch einmal ange-
sprochen werden, gerade beim Oberflächen-Schnorcheln
entstehen häufigst Sonnenbrände
(Informatives: Sonne + Hautkrebs).
Kaum hat man das Wasser betreten, lauern toxische
Gefahren:
Petermännchen erzeugen durch einen Stich lang
anhaltende
Schmerzen, Rotfeuerfische lokales Brennen, Steinfische extrem
schmerzhalfte Stiche bis hin zur Todesfolge, Seeigel entzündliche
Veränderungen und Fremdkörperreaktionen, Stachelrochen
verursachen peitschenartige Schmerzen, Kegelschnecken
schießen harpunenartige giftige Pfeile ab.
Quallen zählen zu den Nesseltieren und verursachen schmerzhafte Hautent-
zündungen, anhaltende Rötungen und Schwellungen, Juckreiz oder sogar anaphylaktische Schockreaktionen (Portugiesischen Galeere, Seewespe).
Ein nützlicher Tipp:
Eine Sonnencreme wurde mit einer Substanz gemischt, die
aus der Haut des Clownfisches ("Nemo") gewonnen wird und
vor Quallenvernesselungen schützen soll. Eine nützliche
Kombination unter dem Namen "AMV Sonnen- und Quallen-
schutz" oder "SafeSea".
Sie bekommen Lust, einen Tauchkurs zu absolvieren,
leiden aber gleichzeitig an einem allergischem Asthma
der Lungen?
Bis vor wenigen Jahren galt das allergische Asthma als
absolute Kontraindikation zur Durchführung eines Tauch-
kurses. Hier ist nun Bewegung aufgekommen. Zwar liegen
die gesundheitsschädlichen Zwischenfälle von Asthmatikern
statistisch über denen Gesunder, bei bestimmten Richtlinien
kann jedoch ein Tauchkurs und späteres Hobbytauchen in-
dividuell mit geringen Gefahren durchgeführt werden:
Keine Tauchgänge bei akutem Asthma, keine anstrengenden
Tauchgänge (z.B. Strömungs-), keine tiefen Tauchgänge,
langsame kontrollierte Aufstiege mit maximal 6-8 m/Minute.
Sprechen Sie hierüber mit einem tauchsportkundigen
Arzt Ihres Vertrauens, gerne auch mit mir.
Tauchkurse werden neuerdings auch unter ärztlicher
Kontrolle angeboten. Hier können auch Freunde oder
Buddies Asthmakranker Notfallkurse
(Emergency First Response) oder Rescue-Kurse absolvieren.
Durch das Leihen von Naßtauchanzügen, Füßlingen und
Masken sind wir weiterhin der vermehrten Gefahr ausge-
setzt, Infektionen mit Bakterien, Viren und Pilzen zu er-
werben; es resultieren ansteckende Krankheitsbilder:
Infektionen der Haut und Nägel durch Pilze und
Bakterien, Warzenerkrankungen. Vorbeugen ist
besser als Therapieren! Schaffen Sie sich früh
eine eigene Tauchausrüstung an!
Leiden Sie an Kontaktallergien?
Im angloamerikanischen Sprachraum hat sich der Begriff der
"scuba diver dermatitis" eingebürgert. Dieser juckende Haut-
ausschlag resultiert aus Kontaktallergien auf para-Phenyl-
endiamine, Gummiinhaltsstoffe, Neopren oder Latex.
Eine besondere Beratung und Austestung sollte vor dem
Kauf einer Tauchausrüstung stattfinden.
Häufige Tauchgänge innerhalb eines kurzes Zeitraumes kön-
nen zu lästigem Juckreiz der Ohrgänge führen; eine Fehlbe-
siedlung mit Bakterien (z.B. Pseudomonas aeruginosa) oder
Pilzelementen ist die Ursache. Hier helfen antibiotische
Ohrentropfen weiter.
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Nützlich erscheint auch hier eine Spezifizierung zum Nitrox-
Taucher, da eine Dekompressionserkrankung gerade beim
Asthmatiker häufiger erscheinen kann.
Durch längeren Aufenthalt im Wasser quillt die Hornschicht
unserer Haut auf; es resultiert eine Abnahme der Barriere-
fähigkeit. Austrockungen, Infektionen, Warzen, Dellwarzen
(sog. Schwimmbadwarzen) und eine Verschlimmerung vor-
bestehender Hauterkrankungen (Neurodermitis, atopische
Dermatitis) sind die Folge.
Starker Chlorgehalt begünstigt das Entstehen der be-
kannten Chlorakne.
Patienten, die schuppenhemmende Spezialshampoos ge-
brauchen oder auch Blond- oder Grauhaarige sind insbes.
durch Kupfer- oder Chlorionen als Cofaktoren gefährdet,
ihre Haare in grünlichem Schimmer wiederzusehen!
Sie kennen Haut- und Nagelinfektionen durch Pilze in
Schwimmbädern? Jahrzehntelang wurden Sprühgeräte
mit Desinfektionssprays in allen öffentlichen Badeanstalten
aufgehängt.
Heute weiß man mehr: Durch eine Desinfektion werden zu-
nächst die schützenden Bakterien der Haut vernichtet,
eine Pilzinfektion somit gefördert! Also finden wir diese
Geräte nun nicht mehr vor. Haben Sie es schon gemerkt?
Also hinein in den natürlichen See? Auch hier warten
Gefahren: Larven bestimmter Vogel- und Entenarten
können den Menschen als Fehlwirt befallen und versuchen,
sich in die Haut hineinzubohren. Sie bemerken innerhalb
weniger Minuten bis hin zu Stunden später auftretende
heftig juckende Hauterhebungen, die bis zu einer Woche
anhalten können (sog. swimmer´s itch)
Trotz der oben beschriebenen Gefahren
herrschen eindeutig die positiven Seiten
dieses faszinierenden Wassersportes vor.
Gefahren sind durch eine richtige
Ausbildung und Ausrüstung auf ein
absolutes Minimum zu reduzieren.
Auf in ein neues Abenteuer und - Viel Spass in einer
neuen Welt!